Samstag, 11. Juni 2016

Harzer-Hexen-Stieg

... von Rübeland zur Rappbodetalsperre


Ein Kurztrip in den Harz bot sich an. Ich hatte in Hannover zu tun, es war Freitag, Geli hatte frei und der Harz ist von Hannover nur 1,5 Autostunden entfernt.

Abgestiegen sind wir im Hotel Fürstenhof in Wernigerode, die Bude kannten wir schon und ein Zimmer war noch frei.

Wanderwetter war angesagt also haben wir uns für eine kurze aber feine Wanderung auf einem Teilstück des Harzer-Hexen-Stiegs entschieden.

Start war die Höhlengemeinde Rübeland. Das Auto haben wir am Ortseingang abgestellt. Der Weg führte zunächst durch den Ort bis zum Bahnhof, dort überquerten wir die Bode, folgten der Straße nach rechts und alsbald führte der Waldweg links in den Wald. Leicht bergan gelangt man nach ca. 10 Minuten auf eine Lichtung, wo die Reste der Burg Birkenfeld zu besichtigen sind. Es handelt sich lediglich um kleine Felsenreste. Der Weg von dort ist nicht weiter ausgeschildert aber "Versuch macht klug" und wir gingen weiter bergan, wieder den schmalen Weg durch den Wald bis zu einem Aussichtspavillon, der aber wegen Baufälligkeit gesperrt war. Trotzdem der Blick in das Bodetal und rüber zum Brocken lohnt den kleinen Aufstieg, denn es ging dann wieder runter nach Rübeland.


Immer der Wegmarkierung (grüne Hexe) folgend, die Landstraße nach Hasselfelde querend und an den Häusern vorbei, bis runter an die Bode. Aus dem Gehweg wird ein Waldweg, dem folgten wir, die Bode immer zur linken Seite und immer leicht bergauf. Nach ca. 20 Gehminuten erreichten wir Kreuztal. Wenig Häuser aber dafür eine bewegende Geschichte. In den Steinbrüchen der Umgebung wurde seit 1886 der Diabas abgebaut, der als Schotter und Pflaster beim Straßenbau Verwendung fand. Zum Transport wurde bis 1961 eine Werksbahn, die von der Rübelandbahn abzweigte, genutzt. Reste der Schienen, Teile eines Viadukts und einen zugemauerten Tunnel sind noch beim genauen Hinsehen zu finden.Bis 1945 führte über die Bode eine schmiedeeiserne Brücke, die von der SS in den letzten Kriegstagen leider gesprengt wurde.

Weiter ging es entlang der Straße nach Neuwerk. Auf der linken Seite ist dann das Schauwasserkraftwerk Achsenschmiede zu finden. Wir erhielten eine sehr freundliche Einladung zur Besichtigung und hatten eine ganz private Führung. Anwohner haben 2004 das Kraftwerk gekauft und produzieren Strom. Dem Grundstück und dem Haus nach zu urteilen scheint es eine sehr lukrative Unternehmung zu sein.
Weiter nach Neuwerk, hier steht auch eine Wassermühle aber leider ist sie dem Verfall preisgegeben.  

In südlicher Richtung führte uns nun die Markierung mit dem blauen Dreieck auf einen Weg etwas steiler bergan. Bei den letzten Häusern wird links eine kleine Brücke (Brettersteg) über ein Bächlein sichtbar, diese überquerten und der Weg ging weiter bergan immer durch den Mischwald. Wir liefen ca. 45 Minuten ohne einer Menschenseele zu begegnen. Es herrschte eine angenehme Ruhe nur unterbrochen von den Stimmen es Waldes. Dann wurde es lauter, was eine Straße erahnen liess, ein sehr lautes Motorengeräusch unterbrach die schöne Ruhe. Den Grund dafür haben wir schnell erkannt, unzählige Motorräder rauschten an uns vorbei. Wir hatten die Straße zur Rappbodestaumauer erreicht. Will man diese erreichen ist aber zunächst ein Straßentunnel zu durchqueren. Dies schien das Ziel der Biker zu sein. Mit hohen Umdrehungen, was eine ohrenbetäubenden Krach verursachte, durchfuhren diese Honks den Tunnel, vollkommen bekloppt.

Was sagt uns wikipedia zur Rappbodetalsperre, soviel - Grundsteinlegung am Tag des Friedens 1952 und die Einweihung erfolgte anläßlich des 10. Jahrestages der DDR im Jahr 1959. Ein Großbau des Sozialismus war fertig und staute von nun an das Wasser der Bode.

Sofern man den Strassentunnel als Fussgänger lebend durchqueren konnte eröffnet sich ein grandioser Blick auf die Staumauer. In der Luft vernimmt man, so auch wir, ein surrendes Geräusch, welches nicht von den Bikes stammt sondern von einer tollkühnen Attraktion an der Staumauer.

 Oberhalb des Strassentunnels steht ein Turm. Der Weg dorthin beginnt aber schon am Parkplatz vor dem Tunnel. Dieser Turm erwies sich beim genauen Hinsehen als Plattform von der zwei Seile abgehen und über den Stausee bis an das andere Ufer verlaufen. Die Länge dieser Seilbahn beträgt 1.000 m. Man kann von dieser Plattform in einem sackähnlichen Tragegeschirr an diesem Seil bis zur anderen Station gleiten oder besser gesagt schweben. Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h werden erreicht. Nun - wenn´s Spaß macht!!!
Wir haben es beim Überqueren der Staumauer belassen.
Zurück am Parkplatz gab es einen kleinen Imbiss, mehr ist weit und breit nämlich nicht. Der Bus fuhr von der Haltestelle vor dem Parkplatz fast pünktlich und brachte uns nach Rübeland zurück.
Wir hatten noch Zeit, also rein in die Baumann-Höhle. Für 8,- €uro pro Person gab es eine ca. 1 stündige Führung durch die Höhle. Was ein Wunder - als Kind war ich schon einmal anläßlich eines Ferienlagers in dieser Höhle - das obligatorische Gruppenfoto ist noch heute im Programm.




Wir hatten noch Zeit, also rein in die Baumann-Höhle. Für 8,- €uro pro Person gab es eine ca. 1 stündige Führung durch die Höhle. Was ein Wunder - als Kind war ich schon einmal anläßlich eines Ferienlagers in dieser Höhle - das obligatorische Gruppenfoto ist noch heute im Programm.


 
 


Zurück am Auto hatten wir ungefähr 11 km in den Beinen - schön war`s!

Am Abend, der wettertechnisch fast perfekt war, gab es  ein ordentliches Schnitzel im Brauhaus zu Wernigerode und eine Absacker im Hotel "Zum weißen Roß" mit einem Blick auf das Rathaus der Stadt.

 

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